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Pressespiegel

Presseberichte über meine Unternehmungen in der regionalen und überregionalen Presse.

Acht Sonnen leuchten im Labor um die Wette

Blick in die Leitwarte des Virtuellen Kraftwerks der Hochschule Harz in Wernigerode. Carlo Walther, Student für Wirtschaftsingenieurswesen aus Tangermünde, kann die Erzeugung und Regelung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien simulieren. | Foto: dpa"
18.01.2013 02:21 Uhr - Von Tom Koch - Volksstimme

Ein "Virtuelles Kraftwerk" hat die Hochschule Harz in Wernigerode gestern offiziell in Betrieb genommen. Energiegewinnung aus Sonne, Wind und Biomasse, vor allem das Energiemanagement in einer Leitwarte können so simuliert werden. Mehr als 220000Euro haben die technischen Anlagen gekostet.

Wernigerode l Ein Windkanal, der auch Sturmböen erzeugen kann, treibt ein Modell eines Windrades an. In bonbongläsergroßen Behältern wird Getreide zu braun-blubbernder Biomasse. Gleich acht gleißende Scheinwerfer versuchen sich vor einem Solarmodul als künstliche Sonnen. In der Wernigeröder Hochschule Harz lernen und forschen derzeit rund 30Studenten in der Fachrichtung Erneuerbare Energien.

Seit gestern können sie für ihre wissenschaftliche Ausbildung ein Kraftwerk samt Leitwarte nutzen - allerdings ein Kraftwerk, das mit Hilfe von Computern simuliert wird. Mit rund 220000Euro ist dieses Virtuelle Kraftwerk aus dem Förderprogramm der Länder unterstützt worden.

Laut Professor Andrea Heilmann vom Fachbereich Automatisierung und Informatik ermögliche die neue technische Ausstattung der Harzer Hochschule, auch Fragen des Energiemanagements zu beleuchten. Nicht nur in der Gesellschaft, auch in Wissenschaft und Forschung werde intensiv und kontrovers über Chancen und Risiken Erneuerbarer Energien diskutiert.

Die Wernigeröder Hochschule Harz wolle in dieser Debatte ihren Beitrag leisten, die Energieerzeugung optimieren, dabei Kosten und Effizienz untersuchen. Dazu nutzen die Studenten Laboranordnungen, um aus Windkraft und Biomasse die Energiegewinnung zu simulieren, sowie die tatsächlich auf den Hochschuldächern vorhandenen Photovoltaikanlagen. Die neuen Anlagen der Hochschule Harz ermöglichen, so Prof. Heilmann, den Betrieb der einzelnen regenerativen Erzeugungsarten so zu steuern und zu vernetzen, dass auch der von Tageszeit und Wochentag abhängende unterschiedliche Energieverbrauch in der Leitwarte des Virtuellen Kraftwerks simuliert werden könne.

Das Zukunftsthema schlechthin sei die Speicherung von erneuerbarer Energie. Bislang gebe es bundesweit eine Speicherkapazität von 40Gigawattstunden, für das Jahr 2020 werde ein Bedarf von 30000Gigawattstunden prognostiziert, hieß es zur offiziellen Inbetriebnahme des Virtuellen Kraftwerks. Gelänge es, aus Wind, Sonne und Biomasse erzeugte Energie zu Wasserstoff und Methan umzuwandeln und diese im Erdgasnetz zu speichern, ergebe das eine rechnerische Kapazität von 110000Gigawattstunden.

Zu den neuen Bildungsangeboten der Hochschule in Wernigerode im Bereich des Wirtschaftsingenieurswesens gehöre der Studiengang Erneuerbare Energien. Ein wesentlicher Bestandteil dabei, so Professorin Andrea Heilmann im Volksstimme-Gespräch, umfasse die Wirtschaftlichkeit bei der Erzeugung von regenerativen Energien. Heilmann: "In Zukunft wird immer öfter zu klären sein, wer kann sich welche Energie und wie viel davon leisten?"

Die Hochschule Harz eröffnet in Wernigerode ein virtuelles Kraftwerk

WERNIGERODE/MZ. 

Die Leitwarte sieht tatsächlich so aus, als könnten hier Raketenstarts überwacht werden. Acht große Monitore hängen an der Stirnseite des Raums. Im Halbrund sind neun Arbeitsplätze angeordnet. In der Mitte des Raums sind sechs weitere Computerplätze eingerichtet. Weltraumtechnik indes war am Donnerstag nicht Thema an der Hochschule Harz. Dafür ein mindestens ebenso wichtiges Zukunftsthema: Die Nutzung erneuerbarer Energien. Denn die Leitwarte kontrolliert und steuert ein Virtuelles Kraftwerk, das auf dem Campus in Wernigerode am Donnerstag offiziell in Betrieb genommen wurde. Wissenschaftler der Hochschule Harz wollen mit der Anlage zeigen, dass erneuerbare Energien die Stromversorgung zuverlässig sichern - sofern man auf einen Mix der verschiedenen Energieformen setzt.

Virtuell ist das Kraftwerk, weil es nicht im herkömmlichen Sinne an einer Stelle einen Energieproduzenten gibt, sondern die Energieproduktion mehrerer Teilkraftwerke zusammengeschaltet werden. "Das Kraftwerk an sich ist eigentlich eine Software, die Daten der Energieerzeugung mit denen der Nachfrage aufeinander abstimmt", sagt Andrea Heilmann, Professorin für Umwelttechnik und Umweltmanagement am Fachbereich Automatisierung und Informatik der Hochschule Harz.

Strom erzeugt wird auf dem Wernigeröder Hochschulcampus in verschiedenen Laboren. Dort sind die Elemente der Teilkraftwerke installiert. Mit dabei sind eine Photovoltaik-, eine Windkraft- und eine Biogasanlage. Außerdem wird Solarthermie, also Wärme aus Sonnenkraft erzeugt. Auch die Speicherung von Strom spielt bei der Versuchsanlage eine Rolle. Erforscht wird unter anderem die Speicherung der Energie als Wasserstoff und dessen Rückumwandlung in Strom mittels Brennstoffzellen.

Alle diese Teilkomponenten liefern allerdings nur kleine Energiemengen. "Die Produktionsdaten werden dann in Größenordnungen transformiert, die sinnvolle Kraftwerk-Größen darstellen", sagt Heilmann. Weil die Energiemengen so klein sind, wird auch keine reale Nachfrage nach Wärme und Strom bedient, sondern nur eine virtuelle. Die Daten für verschiedene Nachfrageszenarien könne man zum Beispiel aus dem Verbrauch der Hochschule erstellen, aber auch aus Daten der Stadtwerke Wernigerode und Halberstadt.

Die verschiedenen Nachfragelastszenarien werden dann unter der Maßgabe verschiedener Jahreszeiten, bei Tag und Nacht sowie unter verschiedenen Wetterbedingungen getestet. Anfangs, so Heilmann, werden die Forscher ihr Wetter selbst machen: sie greifen auf in der Software der Leitwarte gespeicherte Wetterszenarien zurück. Mittelfristig sollen aber auch reale Wetterdaten aus der Region genutzt werden.

Das Projekt sei ungewöhnlich, weil sich hier insgesamt fünf Kollegen gemeinsam für das Konzept und die Umsetzung engagieren, sagt Heilmann. Neben ihr sind Günther Bühler (Lehrgebiet Elektromaschinenkonstruktion), Hartmut Hensel (Lehrgebiete Prozessleittechnik, Visualisierung), Rudolf Mecke (Lehrgebiete Regelungstechnik, elektrische Antriebe) und René Simon (Lehrgebiet Steuerungstechnik) in dem Vorhaben engagiert.

Sie werden das Virtuelle Kraftwerk auch intensiv für die Ausbildung ihrer Studenten nutzen, sagt Heilmann. Einerseits als Gesamteinrichtung. So könne man den Studierenden zeigen, welche Mengen an Daten notwendig sind, um Angebot und Nachfrage aufeinander abzustimmen. Andererseits könne man die einzelnen Bestandteile des Kraftwerks für Projekte und Laborversuche nutzen. Hier könnten zum Beispiel Fragen der Betriebsoptimierung eine Rolle spielen, erklärt Heilmann. Vor allem soll die Anlage von Studenten der Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen genutzt werden. Vor zweieinhalb Jahren hat die Hochschule die Studienrichtung Erneuerbare Energien etabliert. In diesem Themengebiet, sagt Heilmann, sei es wichtig, nicht nur die einzelnen Arten der Energieerzeugung zu betrachten, sondern auch die Energieversorgung im Zusammenspiel verschiedener Arten der Strom- und Wärmeerzeugung.

Hochmodernes Großgerät zur Qualitätskontrolle HS-Harz

14.07.2013 06:50 – idw Informationsdienst Wissenschaft

 Hochmodernes Großgerät zur Qualitätskontrolle unterstützt praxisnahe Lehre an der Hochschule HarzErste Absolventen des Wahlpflichtfaches „Angewandte Koordinatenmesstechnik“ in Wernigerode

Mit Ablauf des aktuellen Sommersemesters beendeten fünf Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens am Fachbereich Automatisierung und Informatik der Hochschule Harz das Wahlpflichtfach „Angewandte Koordinatenmesstechnik“. Die angehenden Akademiker sind die ersten Absolventen des innovativen Aufbaukurses, der die komplexe Arbeit mit dem hochmodernen Koordinatenmessgerät CONTURA-G2-RDS der Firma Zeiss vermittelt, das sowohl mit schaltenden und scannenden Tastköpfen als auch mit einem optischen Tastkopfsystem ausgestattet ist; gesteuert wird es mit Hilfe der Mess-Software CALYPSO. Die praktische Anwendung liegt vor allem im Qualitätsmanagement.

Die Lehrveranstaltung lief über zwei Semester und behandelte im Anschluss an die Grundlagen der Koordinatenmesstechnik anspruchsvolle Themen wie konstruktive Tolerierungsmethoden inklusive der zugehörigen Normung. Parallel dazu beschäftigte sich der praktische Teil mit der zeichnungsgerechten Vermessung diverser Bauteile aus der Fahrzeugtechnik. Prof. Dr. Johann Krauser, Hochschullehrer für Physik/ Grundlagen der Elektrotechnik, leitet den Kurs Hand in Hand mit Laboringenieur Bernd Stackfleth. Er betont: „Alle Beispiele bereiten optimal auf das Berufsleben vor, außerdem bot der Besuch eines Wernigeröder Unternehmens, in dem diese Maschinen rund um die Uhr laufen, einen wichtigen Einblick in die Praxis der Qualitätskontrolle auf dem Gebiet der Getriebe- und Antriebstechnik.“ Die Studierenden waren mit Engagement und Talent bei der Sache. „Man konnte die Begeisterung bei der selbstständigen Programmierung spüren“, so die Dozenten. Alle fünf haben die Prüfung - bei der es u.a. um die Vermessung eines PKW-Zylinderkopfes inklusive Fehlersuche und Rückschlussgewinnung auf die Fertigung ging - mit Bravour bestanden.

Die Nachfrage nach dem Aufbaukurs ist groß, umso stolzer zeigten sich die Studierenden, die dabei sein konnten. Carlo Walther aus Tangermünde verfügt über eine Vorbildung als Werkstoffprüfer, er war sehr zufrieden: „In der kleinen Gruppe lernte es sich hervorragend, jeder bekam die Chance, die Maschine zu bedienen, außerdem war die Mischung zwischen wissenschaftlichem Hintergrundwissen und praktischer Anwendung perfekt“, so der 28-Jährige, der aktuell seine Bachelor-Arbeit am Fachbereich Automatisierung und Informatik zum Großgerät „Virtuelles Kraftwerk“ verfasst. Studentin Olga Pechena aus Celle stimmte zu: „Das Verhältnis von Theorie und Praxis war sehr ausgewogen und eine gute Ergänzung zu den Vorlesungen - außerdem war der hohe Anspruch genau richtig“, so die 23-Jährige. Auch sie schreibt derzeit ihre Abschlussarbeit und sieht sich als Wirtschaftsingenieurin im kaufmännischen Bereich an der Schnittstelle zu technischen Fragestellungen.

Mein Entwurf der Leitwarte 2012
Umgesetzt - Fertigstellung 2014